4. Juli 2011

De Loonse en Drunense Duinen – Pflanzentour IV


Eigentlich möchte ich in meinem Blog Beiträge ohne direktem Zusammenhang zu Pflanzen oder Garten nicht überhand nehmen lassen, aber bei der Planung unseres Kurztrips fand ich durch Zufall ein wunderschönes und für mich unerwartetes Naturschutzgebiet nordwestlich von s'Hertogenbusch, das scheinbar nur innerhalb der Niederlande bekannt ist: eine Landschaft aus Inlandsdünen, die, nur spärlich bewachsen, wie eine Mischung aus Heide, Kiefernwald und Wüste wirkt.


Die Erkundung erfolgt in der Regel mit dem Rad, daher gibt es einen asphaltierten Weg, der vermutlich durch die gesamten Dünenflächen führt. Wir waren zu Fuß unterwegs und sahen daher nur einen sehr kleinen Teil dieser faszinierenden Landschaft. Wer etwas im Internet recherchiert, stößt auf noch viel exotischer anmutende Bilder mit abgestorbenen Bäumen, Nebelstimmungen und Winterimpressionen. Leider erstreckt sich die touristische Nutzung der Duinen ausschließlich auf NL, sodass es weder Schilder in Deutsch, noch in Englisch gibt. Auch im Internet findet sich kaum andersprachige Information, daher kann ich hier keine weitere Info weitergeben.

Wer vorhat, die Dünen zu erkunden, sollte bequemes und festes Schuhwerk tragen und ein paar Stunden Zeit mitbringen. Denn kaum klettert man über eine Düne, sieht man in der Ferne in einem kleinen Kiefernwald die nächste Erhebung und wäre es nicht Abend gewesen, hätte ich bestimmt das ganze Areal erwandern wollen. Eine sehr interessante Möglichkeit der Erkundung ist sicher auch die per Pferd, denn ganz am Rand der Fläche – und ich weiß nur über den nördlichen Rand, wo wir uns aufhielten, Bescheid – gibt es einen Pferdehof und die Möglichkeit, Pferde auszuborgen. Jeder Radweg wird von einem breiten, logischerweise sandigen Reitweg begleitet und auch im schütteren Wald begegnet man immer wieder Wegen nur fürs Reiten. Was es ebenfalls gibt, ist ein umfangreiches Mountainbike-Wegenetz, das auch stark frequentiert wird und für diesen Teil von NL bestimmt etwas Besonderes darstellt.


Die Vegetation in den Dünen ist naturgemäß schütter, aber in den Eichen- und Kiefernwäldern zwischen den Freiflächen wachsen sogar Farne, vereinzelt Salomonsiegel, Brombeeren und vielerlei Gräser. Wer aus seinem Garten oder einer Gärtnerei das schöne Präriegras Molinia carulea kennt (oft in den Sorten 'Moorhexe' oder 'Heidebraut' angeboten), wird sich freuen, diese schöne Pflanze in ihrem natürlichen Habitat kennen zu lernen: Es wächst hier herrlich kompakt mitten im Sand. Falls jemand mal in der Nähe vorbeikommen sollte, hinfahren! Die Dünen sind echt ein Erlebnis (und erst für mich, bin ja nur Berge gewöhnt *gg*).

1 Kommentar:

  1. Wirklich tolles Ausflugsziel - ich habe so eine _ähnliche_ Landschaft vor etwa zwei Jahren in der Maremma (Italien) angeschaut. So etwas ist wirklich sehenswert!

    lg kathrin

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